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1. Die Zeit der Umwälzungen - S. 79

1909 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 79 Quellenstze. 1) Aus einem Briese, den die Knigin Luise 1808 an ihren Vater schrieb. Ich habe mich ergeben, und in dieser Ergebung bin ich jetzt ruhig. Es wird mir immer klarer, da alles so kommen mute, rote es gekommen ist. Die gttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue Weltzustnde ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich berlebt hat und in sich selbst als ab-gestorben zusammenstrzt. Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Groen, welcher, der Herr seines Jahrhunderts, eine neue Welt schuf. Wir sind mit derselben nicht fortgeschritten, deshalb berflgelt sie uns. . . . Von ihm (Napoleon) knnen wir vieles lernen, und es wird nicht verloren sein, was er getan und ausgerichtet hat. Es wre Lsterung zu sagen, Gott sei mit ihm; aber offenbar ist er ein Werkzeug in des Allmchtigen Hand, um das Alte, welches kein Leben mehr hat, das aber mit den Auendingen fest verwachsen ist, zu begraben. Aber es kann nur gut werden in der Welt durch die Guten. Deshalb glaube ich auch nicht, da der Kaiser Napoleon Bonaparte fest und sicher auf seinem freilich jetzt glnzenden Thron ist. Er richtet sich nicht nach ewigen Gesetzen, sondern nach Umstnden, wie sie nun eben sind. Dabei befleckt er seine Regierung mit vielen Ungerechtigkeiten. Er ist von seinem Glck geblendet und meint alles zu vermgen. Dabei ist er ohne alle Migung, und wer nicht Ma halten kann, verliert das Gleichgewicht und fllt. Ich glaube feft an Gott, also auch an eine sittliche Weltordnung. Diese sehe ich in der Herrschaft der Gewalt nicht; deshalb bin ich in der Hoffnung, da auf die jetzige bse Zeit eilte bessere folgen wird. . . Dieses Ziel scheint aber in weiter Entfernung zu liegen; wir werden es wahrscheinlich nicht erreicht sehen und darber hinsterben. Wie Gott will alles, wie er will! Aber ich finde Trost, Kraft und Mut und Heiterkeit in dieser Hoffnung, die tief in meiner Seele liegt. Ist doch alles in der Welt nur bergang! Doch wir mssen durch! Sorgen wir nur dafr, da wir mit jedem Tage reifer und besser werden. . . . Gern werden Sie, lieber Vater, hren, da das Unglck, welches uns getroffen, in unser eheliches und husliches Leben nicht eingedrungen ist, vielmehr uns noch werter gemacht hat. Der König, der beste Mensch, ist gtiger und liebe-voller als je. Du, liebe Luise, bist mir tut Unglck noch werter und lieber ge-worden. Nun wei ich aus Erfahrung, was ich an dir habe. . . . Verzeihen Sie, lieber Vater, da ich dies mit einer gewissen Ruhmredigkeit sage; es liegt darin der kunstlose Ausdruck meines Glckes, welches keinem auf der Welt wrmer am Herzen liegt als Ihnen, bester, zrtlichster Vater! Gegen andere Menschen, auch das habe ich von dem Könige gelernt, mag ich davon nicht sprechen; es ist genug, da wir es wissen. Unsere Kinder sind unsere Schtze, und unsere Augen ruhen voll Zufriedenheit und Hoffnung auf ihnen. Der Kronprinz ist voller Leben und Geist . . . Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht alles trgt, wie sein Vater, einfach, bieder und verstndig. Auch in seinem uern hat er die meiste hnlichkeit mit ihm; nur wird er, glaube ich, nicht so schn. Sie sehen, lieber Vater, ich bin noch in meinen Mann verliebt. Unsere Tochter Charlotte macht mir immer mehr Freude . . . Erhlt sie Gott am Leben, so ahne ich fr sie eine glnzende Zukunft. Karl ist gutmtig, frhlich, bieder und talentvoll . . . Unsere Tochter Alexandrine ist, wie Mdchen ihres

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 235

1888 - Leipzig : Teubner
235 furt, unter ihnen Klopstock, die Grafen Stolberg, mit denen er eine Reise in die Schweiz unternahm, und die Prinzen von Weimar. Seine Liebe zu Elisabeth (Lift) Schnemann, der Tochter eines groen Frankfurter Bankiers, fhrte zu einem kurzen Brautstande. 1775 ging Goethe auf die Einladung des jungen Herzogs Z. 312. Karl August als Gast nach Weimar. Hier hatte die verwitwete Herzogin Amalie einen Kreis geistreicher und kunstsinniger Männer versammelt; unter diesen trat besonders Wieland hervor, welcher der Lehrer des Erbprinzen gewesen war. Wieland (1733 1813), Sohn eines wrttembergischen Pfarrers, in seiner Jugend fr Klopstock begeistert, dann aber durch Bekanntschaft mit den vornehmen, französisch gebildeten Gesellschafts-kreisen und durch das Studium der franzsischen und englischen Ansklrungslitteratur zur Nachahmung der Franzosen hingezogen. Seine Romane, vielfach leichtfertigen Inhalts, sind in einer glatten und anmutigen Prosa geschrieben, voll von Witz und Humor. Die hheren Stnde, die sonst nur franzsische Werke lasen, wurden durch dieselben wieder fr die deutsche Litteratur gewonnen. (1780 erschien sein romantisches Epos Oberen".) 1776 wurde auch Herder auf Goethes Empfehlung von Bcke-brg als Generalsuperintendent nach Weimar berufen. Goethe wurde der innigste Freund des 18 jhrigen Herzogs. . 313. Die erste Zeit verging unter frhlichem Lebensgenu und aus-gelassenen Jugendstreichen. Bald aber wurde Goethe dauernd in Weimar gefesselt und trat in den Staatsdienst; 1779 wurde er Geheimrat, 1782 geadelt und Prsident der Kammer. Sechs Jahre wohnte er in einem einfachen Gartenhuschen vor der Stadt an der Ilm. Seine vertraute Freundin Charlotte von Stein, die Gattin des Oberstallmeifters in Weimar. Von dem Hofadel vielfach beneidet und angefeindet, durch Hoffestlichkeiten und theatralische Auffhrungen zerstreut, von ernsten Amtsgeschften in Anspruch ge-nommen, fand er keine Mue fr die Vollendung grerer Dichtungen. Aber auer einigen Balladen entstanden jetzt die schnsten seiner lyrischen Gedichte (Anden Mond"; Wanderersnachtlied"u.s.w.). Daneben arbeitete er an der Iphigenie", am Tasso", am Egmont" und am Wilhelm Meister" (die Lieder Mignons und des Harfners). In naturwissenschaftlichen Studien suchte er Erholung, doch ver-gebens. Der Zwiespalt zwischen dem aufreibenden Amts- und Hof-leben wurde immer schrfer. Es trieb ihn fort von Weimar. Um seiner Seele die Ruhe wiederzugeben, ging er 1786 . 314.

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 237

1888 - Leipzig : Teubner
- 237 Nach seiner Rckkehr von Italien lebte Goethe, von Hof- und Staatsgeschften entfernt, in behaglicher Huslichkeit. Christiane Vulpius (feit 1806 seine Frau) stand derselben vor. Die dichterische Schpferkraft ruhte. Kunst- und Naturstudien zogen ihn mehr an. Dazu kam die groe Unruhe des ffentlichen Lebens. Die franz-fische Revolution war dem Dichter von vornherein widerwrtig. 1792 machte er im Gefolge seines Herzogs den preuischen Feldzug gegen Frankreich mit. Erst die Freundschaft mit Schiller brachte einen neuen poetischen Frhling. 4. Schiller bis zu seiner Verbindung mit Goethe. Johann Christoph Friedrich Schiller wurde am 10. November . 316 1759 zu Marbach in Wrttemberg geboren. Sein Vater, frher Feldscher, war in wrttembergischen Militrdienst getreten und Leutnant geworden; spter Aufseher der Grten des Lustschlosses Solitde. Seine Mutter Elisabeth war die Tochter eines Gastwirts in Marbach. In Lorch erhielt der Knabe den ersten Schulunterricht, dann kam er auf die lateinische Schule nach Ludwigsburg. Er wollte Theologie studieren und las mit Begeisterung die Psalmen und Propheten, Luthers, Gerhards und Gellerts Lieder. Aber nach dem Willen des tyrannischen Herzogs Karl Eugen mute er 1773 in die Akademie eintreten, die der Herzog fr die Shne seiner Offiziere in Solitde errichtet hatte. Hier wurde Schiller Jurist, dann 1775, als die Schule nach Stuttgart verlegt war, Medianer. Hier schwrmte er fr Klopstocks Messias"; aber auch Rousseau, Goethes Gtz" und Werther" und die anderen Dichtungen der Sturm- und Drangperiode las er mit Begeisterung; auch Shakespeare lernte er kennen. Frh drngte ihn seine Dichterkraft zum Drama. Ein ungezgelter Freiheitsdrang durchglhte fein ganzes Wesen. 1779 sah er Goethe, der mit dem Herzog Karl August auf einer Reise nach der Schweiz begriffen war. 1780 verlie Schiller die Akademie und wurde Regiments-medikns in Stuttgart. 1781 erschienen Die Ruber", ungeheuerlich und bertrieben . 317 in Sprache, Handlung und Charakteren, aber als Drama von packender Gewalt, ein Vorbote der Revolution. Da der Dichter zur Ausfhrung des Stckes ohne Urlaub nach Mannheim gegangen war, wurde er von dem Herzog mit Arrest

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 2

1911 - Breslau : Hirt
2 I. Geschichte. Alter von 14 Jahren die Hand zum Ehebunde reichte (1221). Ludwig Iv. war ein treuer Freund und Waffengefhrte des Kaisers Friedrich Ii. Mit ihm unternahm er auch im Sommer 1227 den dem Papst versprochenen Kreuzzug. Trotzdem infolge der Hitze im Heer ein gefhrliches Fieber aus-gebrochen war, von dem sowohl Friedrich wie Ludwig ergriffen wurden, fuhr man doch am 8. September von Brindisi ab, mute aber auf den Rat der rzte umkehren. Bald nach der Landung starb Ludwig in Otranto. Nach seinem Tode bernahm sein Bruder Heinrich Raspe (12271247) die Regierung. Die Gemahlin Lud-wigs Elisabeth, von Heinrich Raspe unfreundlich und ungerecht be-handelt, verlie die Wartburg, um ganz ihren religis-schwrmerischen Neigungen zu folgen. Sie widmete ihre ganze Kraft der Frsorge fr Arme und Kranke, grndete in Marburg ein Hospital, in dem sie selbst die Pflege der Kranken bernahm, mochten sie auch mit ansteckenden und abstoenden Krankheiten behaftet sein, und schwchte ihren zarten Krper durch die hrtesten Bubungen unter der Leitung des gefrchteten Ketzer-richters Konrad von Marburg, ihres Beichtvaters, so sehr, da ste bereits 1231 im Alter von 24 Jahren starb. Im Jahre 1235 wurde ste heilig gesprochen. Ihre Gebeine wurden spter in der nach ihr benannten Herr-lichen Elisabethenkirche in Marburg, einem Meisterwerk gotischer Baukunst (vollendet 1283), beigesetzt. Als Papst Innozenz Iv. auf dem Konzil von Lyon 1245 Friedrich Ii. von neuem in den Bann getan hatte, whlte im folgenden Jahr die ppst-lich gesinnte Partei in Deutschland Heinrich Raspe zum Gegeukmg, aber bereits 1247 starb er, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Auf die erledigte Landgrafschaft Thringen erhoben nun Ansprche der Markgraf Heinrich der Erlauchte von Meien und Sophie von Brabant, die Tochter der hl. Elisabeth, vermhlt mit dem Herzog Heinrich Ii. von Brabant, diese eine Enkelin, jener ein Enkel des Land- qrafen Hermann I. i Nach einem mehrjhrigen Erbfolgekrieg kam 1264 Thurmgen an den Markgrafen von Meien, Hesfen als selbstndiges Territorium an den Sohn Sophiens von Brabant, den Enkel der hl. Elisabeth, Heinrich. S 2. Hessen als Landgrasschast (12641567). Heinrich I das Kind genannt (1264-1308), ist der erste Landgraf und Fürst von Hessen. Die wichtigsten Städte der Landgrasschast waren damals: in Niederhessen Kassel, in Oberhessen Marburg und Franken-berg, ihre uersten Punkte im Norden Wolfhagen und Zierenberg im Osten Wanfried und Eschwege, im Westen Frankenberg und Biedenkopf, im Sden Grnberg und Alsfeld. Von dem heutigen Groherzogtum qehrte also nur der nrdlichste Teil der Provinz Oberhessen zur Land-qrasschaft Hessen. Aber das kleine Gebiet wurde bald durch die eifrigen Bemhungen der Landgrafen erweitert. So erwarb schon Heinrich I. unter anderen Orten Gieen, Heinrich Ii. (1328-1377) die Herrschaften

5. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 9

1911 - Breslau : Hirt
3. Die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. 9 gute Verordnungen und Gesetze den Wohlstand des Landes zu heben. Die den Landmann schwer schdigenden Wildbahnen wurden aufgehoben, die Folter abgeschafft, der Verkehr durch den Bau von Kunststraen gefrdert. Sein Minister Karl von Moser berief zur Hebung des Wohlstandes und zur Verbesserung der Finanzen eine Landkommission, der kurze Zeit auch Mathias Claudius, der Wandsbecker Bote, der Begrnder und erste Redakteur der Hessen-Darmstdtischen Landzeitung" (Darmstdter Zeitung) angehrte. Ludwig Ix. starb in Pirmasens, wo er als der alte Pirmasenser" im Volksmund noch fortlebt, und wurde in der Kirche daselbst beigesetzt, wo ihm Groherzog Ludwig Ii. ein Denkmal setzen lie. Die Gemahlin Ludwigs Ix., Henriette Karoline von Pfalz-Zwei-brcken, eine geistreiche, hochbedeutende Frau, die groe Landgrfin", wie sie Goethe nannte (Wahrheit und Dichtung 3. Teil, 12. Buch) lebte meist getrennt von ihrem Gatten in Buchsweiler und seit 1767 in Darmstadt. Eine schlichte, stille, einfache Frau, brachte sie doch den literarischen Bestrebungen und Erscheinungen ihrer Zeit das grte Interesse entgegen und stand mit den fhrenden Geistern jener Bltezeit unserer Literatur, Goethe, Herder, Wie-laud u. a., in regem Verkehr. Friedrich der Groe war ihr aufrichtiger Be-wunderer. Nach ihrem Tode (1774) widmete er ihrem Grabe im Herrengarten eine Marmorurne mit der Aufschrift: Femina sexu, ingenio vir. Ihr Sohn Ludwig X. (17901806), als Groherzog Ludwig I. (1806 bis 1830), verdankte seiner Mutter eine vortreffliche, sorgfltige Erziehung. Sein Regierungsantritt fllt in die Zeit der Revolutionskriege. An dem 1. Koalitionskriege gegen die franzsische Republik nahm er Anteil, aber nach dem Frieden von Campo Formio verhielt er sich neutral. Durch den Reichsdeputationshauptschlu (1803) verlor er auf der linken Seite des Rheins die Grafschaft Hanan-Lichtenberg, auf der rechten trat er das Amt Braubach, das Kirchspiel Katzenelnbogen und einige kleinere Besitzungen an Nassau ab. Dagegen erhielt er die frher kur-mainzischen Besitzungen rechts des Rheins und sdlich des Mains, die mter Gernsheim, Bensheim, Heppenheim, Lorsch, Frth, Steinheim, Alzenau, die Hlfte von Vilbel, Rockenberg, Haloch, Astheim, Hirschhorn, alle linksmainischen Gter des Domkapitels, der Klster und der Universitt Mainz, serner die pflzischen mter Lindenfels, die Hlfte von Otzberg und die rechtsrheinischen Reste der mter Alzey und Oppenheim, die rechtsrheinischen Gebiete des Bistums Worms (Lampertheim und Neckarsteinach), die Abteien Seligenstadt und Marienschlo, die Propstei Wimpfen, die Reichsstdte Wimpfen und Friedberg und schlielich das kurklnische Herzogtum Westfalen mit Volkmarsen und 18 Abteien und Klstern. Im ganzen erhielt Hessen 103 Quadratmeilen mit 210000 Seelen gegen 40 Quadratmeilen mit 100000 Seelen, die es einbte. Im Jahre 1806 sah Ludwig sich gentigt, dem Rheinbund beizutreten. Infolgedessen erhielt er den Titel Groherzog mit dem Prdikat Knig-liche Hoheit.

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 12

1911 - Breslau : Hirt
12 Ii. Verfassung. Im Jahre 1877 folgte der Prinz seinem Oheim auf dem Thron als Ludwig Iv. (18771892). Er hatte eine vortreffliche Ausbildung erhalten und die Universitten Gttingen und Gieen besucht. Seine Gemahlin Alice, eine Tochter der Knigin Viktoria von England, erwarb sich hohe Verdienste durch die Grndung gemeinntziger Vereine, wie des Alice-Vereins fr Frauenbildung und Erwerb und des Vereins fr Kranken-pflege. Ludwig Iv. war von Kaiser Wilhelm I. zum General der In-fanterie, von Kaiser Friedrich, seinem Schwager, zum Generalinspekteur der Iii. Armeeinspektion und von Kaiser Wilhelm Ii. zum Generalobersten mit dem Rang eines Generalfeldmarschalls ernannt worden. Von seinem ganzen Volk aufrichtig beklagt starb er pltzlich infolge eines Schlaganfalles am 13. Mrz 1892. Ihm folgte sein Sohn, der jetzige Groherzog Ernst Lndwig, geboren am 25. November 1868. Der kunstsinnige, leutselige Herrscher ist vermhlt mit Eleonore, einer Prinzessin aus dem alten hessischen Frstenhause Solms-Lich. Der Erbgroherzog Georg wurde geboren am 8. November 1906. Ii. Verfassung. 1. Der Groherzog. Die Verfassung des Groherzogtums ist die konstitutionelle Monarchie. Das Staatsoberhaupt ist der Groherzog. Die Regierung ist in dem Groherzoglichen Hause erblich nach dem Rechte der Erstgeburt. Fr den Fall, da sukzessionsfhige mnnliche Verwandte (Agnaten) der regie-renden Linie nicht vorhanden sind, oder da der Groherzog minderjhrig ist, bestehen besondere Bestimmungen. Der Groherzog fhrt neben seinem Taufnamen den Titel: Von Gottes Gnaden Groherzog von Hessen und bei Rhein." Die Anrede an ihn lautet: Knigliche Hoheit", da die groherzogliche Wrde der kniglichen grundstzlich gleichsteht. Das Groherzogliche Staatswappen besteht aus einem je zweimal gespaltenen und geteilten Hauptschild, der in der Mitte einen Herzschild mit dem kleinen Staatswappen trgt. Die acht Felder des Hauptschildes enthalten die Wappen der verschiedenen Hauptbestandteile des Groherzogtums. Das kleine Staatswappen enthlt in blauem Schild einen von Silber und Rot zehnfach gestreiften Lwen, der golden gekrnt und bewehrt und mit silbernem Schwert in goldenem Griff bewaffnet ist. Die Landesfarben sind rot und wei. Der Groherzog bezieht aus der Staatskasse eine Zivil liste, die gegenwrtig ans 1 265 000 Ml festgesetzt ist. Der Groherzog ernennt die Minister und Staatsbeamten und bt die oberste Leitung der gesamten Staatsverwaltung aus; er hat das Recht, staatliche Wrden, Titel, Rang-und Standeserhhungen, Auszeichnungen und Orden zu verleihen. Ferner hat er allein das Recht, die Stnde einzuberufen, die stn-dische Versammlung zu vertagen, aufzulsen und zu schlieen. org-Eckert-insrmi K>r International Schulbuchtorschun.. Braunschwele Schulbuchbjbtiothe*

7. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 35

1911 - Breslau : Hirt
Tanova, Thorwaldsen, Rauch. bergang zum Realismus: Schadow, Rauch. 35 65. Christian Rauch, Grabmal der Knigin Luise. Mausoleum, Charlottenburg. 66. Christian Rauch, Blcher. 67. Gottfried Schadow, Zieten. 9bie die Zeit des Groen Kurfrsten in Schlter, so fanden die Heldenzeitalter des groen Knigs und der Befreiungskriege ihre plastischen Verherrlicher in Gottfried Schadow und Christian Rauch. Beide wuten den klassischen Idealismus, von dem sie ausgegangen waren, mit den realistischen Forderungen der Zeit zu vershnen. Schadow, der Schpfer der ganz antikisierenden Viktoria auf dem Brandenburger Tor, schuf auch eine so dem Leben abgelauschte Figur wie die des alten Zieten, der, auf seinen Pallasch gesttzt, das Kinn in die rechte Hand geschmiegt, nur den Augenblick zu ersphen scheint, um wieder aus dem Busch hervorzubrechen. Rauch gelang ein Werk von so hohem Seelen-adel wie die auf einem Ruhebette mit verklrten Zgen gleichsam schlafende Knigin Luise: die klassische Ruhe und Einfachheit der Auffassung hebt die Gestalt aus der Wirklich-keit in das Reich des Ideals empor. Realistisch ist sein Blcher, den Stellung und ge-zckter Pallasch als Marschall Vorwrts kennzeichnen; der Mantel ist Notbehelf. 3*

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 91

1902 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 91 51) Aus einem Briefe der Knigin an ihren Vater: Ich habe mich ergeben, und in dieser Ergebung bin ich jetzt ruhig. Es wird mir immer klarer, da alles so kommen mute, wie es gekommen ist. Die gttliche Vorsehung leitet unver-kennbar neue Weltzustnde ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich berlebt hat und in sich selbst als abgestorben zusammenstrzt. Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Groen, welcher, der Herr seines Jahrhunderts, eine neue Welt schuf. Wir sind mit derselben nicht fort-geschritten, deshalb berflgelt sie uns. .......Von ihm (Napoleon) knnen wir vieles lernen, und es wird nicht verloren sein, was er getan und ausgerichtet hat. Es wre Lsterung zu sagen, Gott sei mit ihm; aber offenbar ist er ein Werkzeug in des Allmchtigen Hand, um das Alte, welches kein Leben mehr hat, das aber mit den Auendingen fest verwachsen ist, zu begraben. Aber es kann nur gut werden in der Welt durch die Guten. Deshalb glaube ich auch nicht, da der Kaiser Napoleon Bonaparte fest und sicher auf seinem freilich jetzt glnzenden Thron ist. Er richtet sich nicht nach ewigen Gesetzen, sondern nach Umstnden, wie sie nun eben sind. Dabei befleckt er seine Regierung mit vielen Ungerechtigkeiten. Er ist von seinem Glck geblendet und meint alles zu vermgen. Dabei ist er ohne alle Migung, und wer nicht Ma halten kann, verliert das Gleichgewicht und fllt. Ich glaube fest an Gott, also auch an eine sittliche Weltordnung. Diese sehe ich in der Herrschaft der Gewalt nicht; deshalb bin ich in der Hoffnung, da auf die jetzige bse Zeit eine bessere folgen wird .... Dieses Ziel scheint aber in weiter Entfernung zu liegen; wir werden es wahrscheinlich nicht erreicht sehen und darber hinsterben. Wie Gott will alles, wie er will! Aber ich finde Trost, Kraft und Mut und Heiterkeit in dieser Hoffnung, die tief in meiner Seele liegt. Ist doch alles in der Welt nur bergang! Doch wir mssen durch l Sorgen wir nur dafr, da wir mit jedem Tage reifer und besser werden. .... Gern werden Sie, lieber Vater, hren, da das Unglck, welches uns getroffen, in unser eheliches und husliches Leben nicht eingedrungen ist, vielmehr uns noch werter gemacht hat. Der König, der beste Mensch, ist gtiger und liebe-voller als je. Du, liebe Luise, bist mir im Unglck noch werter und lieber ge-worden. Nun wei ich aus Erfahrung, was ich an dir habe." .....Verzeihen Sie, lieber Vater, da ich dies mit einer gewissen Ruhm- redigkeit sage; es liegt darin der kunstlose Ausdruck meines Glckes, welches keinem auf der Welt wrmer am Herzen liegt als Ihnen, bester, zrtlichster Vater! Gegen andere Menschen, auch das habe ich von dem Könige gelernt, mag ich davon nicht sprechen; es ist genug, da wir es wissen. Unsere Kinder sind unsere Schtze, und unsere Augen ruhen voll Zufrieden-heit und Hoffnung auf ihnen. Der Kronprinz ist voller Leben und Geist . . . Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht alles trgt, wie sein Vater, einfach, bieder und verstndig. Auch in seinem uern hat er die meiste hnlichkeit mit ihm; nur wird er, glaube ich, nicht so schn. Siesehen, lieber Vater, ich bin noch in meinen Mann verliebt. Unsere Tochter Charlotte macht mir immer mehr Freude . . Erhlt sie Gott am Leben, so ahne ich fr sie eine glnzende Zukunft. Karl ist gutmtig, frhlich, bieder und talentvoll . . . Unsere Tochter Alexandrine

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 114

1902 - Leipzig : Hirt
Fig. 149. Friedrich I. setzt sich im Schlosse zu Knigsberg die Krone auf. 75, 3-Zeichnung nach einem Kupferstichwerke von Johann Georg Wolffgang, Hofkupferstecher König Friedrichs I., aus dem Jahre 1712. Eine Anzahl demselben Werke entnommener authentischer Darstellungen von einzelnen Szenen der Krnungsfeier ist enthalten in der im gleichen Verlage erschienenen Festschrift; Preußen unter der Knigskrone^ Grbere Ausgabe.

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 91

1902 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 91 51) Aus einem Briefe der Knigin an ihren Vater: Ich habe mich ergeben, und in dieser Ergebung bin ich jetzt ruhig. Es wird mir immer klarer, da alles so kommen mute, wie es gekommen ist. Die gttliche Vorsehung leitet uuver-kennbar neue Weltzustnde ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich berlebt hat und in sich selbst als abgestorben zusammenstrzt. Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Groen, welcher, der Herr feines Jahrhunderts, eine neue Welt schuf. Wir sind mit derselben nicht fort-geschritten, deshalb berflgelt sie uns. .......Von ihm (Napoleon) knnen wir vieles lernen, und es wird nicht verloren sein, was er getan und ausgerichtet hat. Es wre Lsterung zu sagen, Gott sei mit ihm; aber offenbar ist er ein Werkzeug in des Allmchtigen Hand, um das Alte, welches kein Leben mehr hat, das aber mit den Auendingen fest verwachsen ist, zu begraben. Aber es kann nur gut werden in der Welt durch die Guten. Deshalb glaube ich auch nicht, da der Kaiser Napoleon Bonaparte fest und sicher auf seinem freilich jetzt glnzenden Thron ist. Er richtet sich nicht nach ewigen Gesetzen, sondern nach Umstnden, wie sie nun eben sind. Dabei befleckt er feine Regierung mit vielen Ungerechtigkeiten. Er ist von seinem Glck geblendet und meint alles zu vermgen. Dabei ist er ohne alle Migung, und wer nicht Ma halten kann, verliert das Gleichgewicht und fllt. Ich glaube fest an Gott, also auch an eine sittliche Weltordnung. Diese sehe ich in der Herrschaft der Gewalt nicht; deshalb bin ich in der Hoffnung, da auf die jetzige bse Zeit eine bessere folgen wird .... Dieses Ziel scheint aber in weiter Entfernung zu liegen; wir werden es wahrscheinlich nicht erreicht sehen und darber hinsterben. Wie Gott will alles, wie er will! Aber ich finde Trost, Kraft und Mut und Heiterkeit in dieser Hoffnung, die tief in meiner Seele liegt. Ist doch alles in der Welt nur bergang! Doch wir mssen durch! Sorgen wir nur dafr, da wir mit jedem Tage reifer und besser werden. .... Gern werden Sie, lieber Vater, hren, da das Unglck, welches uns getroffen, in unser eheliches und husliches Leben nicht eingedrungen ist, vielmehr uns noch werter gemacht hat. Der König, der beste Mensch, ist gtiger und liebe-voller als je. Du, liebe Luise, bist mir im Unglck noch werter und lieber ge-worden. Nun wei ich aus Erfahrung, was ich an dir habe." .....Verzeihen Sie, lieber Vater, da ich dies mit einer gewissen Ruhmredigkeit sage; es liegt darin der kunstlose Ausdruck meines Glckes, welches keinem auf der Welt wrmer am Herzen liegt als Ihnen, bester, zrtlichster Vater! Gegen andere Menschen, auch das habe ich von dem Könige gelernt, mag ich davon nicht sprechen; es ist genug, da wir es wissen. Unsere Kinder sind unsere Schtze, und unsere Augen ruhen voll Zufrieden-heit und Hoffnung auf ihnen. Der Kronprinz ist voller Leben und Geist . . . Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht alles trgt, wie sein Vater, einfach, bieder und verstndig. Auch in feinem uern hat er die meiste hnlichkeit mit ihm; nur wird er, glaube ich, nicht so schn. Sie sehen, lieber Vater, ich bin noch in meinen Mann verliebt. Unsere Tochter Charlotte macht mir immer mehr Freude . . . Erhlt sie Gott am Leben, so ahne ich fr sie eine glnzende Zukunft. Karl ist gutmtig, frhlich, bieder und talentvoll . . . Unsere Tochter Alexandrine
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